Psychobiologische Erforschung und Behandlung chronischer Schmerzen – Stiftungsprofessur an der RWTH Aachen
Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland bis zu 12 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Der Chronifizierung von Schmerzen liegt ein komplexes und bislang nur unzureichend verstandenes Zusammenspiel biologischer und psychologischer Mechanismen zugrunde. In der Folge verliert der Schmerz seine Funktion als akutes sensorisches Warnsignal, während die emotionale Komponente des Schmerzerlebens zunehmend in den Vordergrund rückt. Die Professur „Psychobiologie chronischer Schmerzen“ erforscht die Wechselwirkungen zwischen Veränderungen im Nervensystem und psychologischen Prozessen, um die Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen besser zu verstehen. Hierzu werden psychometrische, verhaltensbasierte und physiologische Methoden kombiniert und sowohl im neu gegründeten Schmerzlabor als auch während funktioneller Magnetresonanztomographie eingesetzt. Ziel ist es, innovative und mechanismenbasierte Therapieansätze abzuleiten. Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt auf der Interaktion zwischen Körper- und Schmerzerleben bei neuropathischen Erkrankungen sowie auf der Veränderung nozizeptiver Prozesse bei Personen mit psychischen Störungen.
Meilensteine
- Aufbau von Arbeitsgruppe und psychophysiologischem Labor im neu gegründeten Scientific Center for Neuropathic Pain (SNCAACHEN).
- Integration von schmerzbezogenen Themen in die Lehre der RWTH (Studiengänge: Humanmedizin, M.Sc. Klinische Psychologie und Psychotherapie, B.Sc. Psychologie)
- Einwerbung einer DFG-Sachbeihilfe (3 Jahre) für ein Forschungsprojekt zur Schmerzwahrnehmung bei Personen mit psychischen Störungen
Ausblick 2025
- Start einer Studienreihe zur Interaktion von Körper- und Schmerzwahrnehmung (drei Themen für medizinische Dissertationen bereits vergeben)
- Eröffnungssymposium des SCNAACHEN
- Teilnahme am International Congress on Neuropathic Pain (Berlin)